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Lieber Daniel,
Ich bin Dir noch eine Erklärung schuldig:
Warum das Misstrauen?
| Am Anfang hatte ich sehr viel Vertrauen in Euch. Ich äusserte dies
gegenüber vielen Leuten und auch im Jahresbericht. Ihr habt am 8. April
versprochen, den offiziellen Teil der Leistungen des Tixi Säuliamts
weiterzuführen, das Tixi in den Statuten sichtbar nicht als Sozialdienst und
mit einem Vorstand, der mind. zur Hälfte aus Rollstuhlfahrern besteht,
weiterzuführen. Ich habe Euch dies vor der ersten Sitzung detailiert
schriftlich gegeben. |
| Wenn Ihr Euer Versprechen halten wolltet, warum hast Du gefragt, was ich
mache, wenn Ihr Euch nicht daran haltet? |
| Warum hast Du erklärt, wir könnten alles abmachen - Ihr könntet nachher
alles ändern? |
| Warum habt Ihr an dieser 1. Sitzung in meiner Anwesenheit neben obigen
Sätzen nur davon gesprochen, möglichst gute Juristen beizuziehen? |
| Warum musste Marc nach seiner Aussage einen Juristen beauftragen, einen
Bundesgerichtsentscheid zu suchen, der besagen würde, dass ich das Tixi
bedingungslos abgeben müsste, wenn meine einzige Bedingung war, das Tixi nach
Eurem Versprechen weiterzuführen? |
| Warum habt Ihr einem Fahrer, der auf Erika und Jolanda warten musste,
erklärt, er dürfe niemandem sagen, was an der Sitzung besprochen wurde? |
| Warum durfte Sepp mir am gleichen Tag nicht sagen, dass der Verein
gegründet wurde (Deine Aussage 4 Tage später)? |
| Warum konnten wir erst 21/2 Wochen vor der
Uebernahme über den Vertrag reden? |
| Warum hast Du schon lange vor diesem möglichen Gespräch die
Oeffentlichkeit über die Vereinsgründung und Uebernahme am 6. September
orientiert? |
| Warum hast Du diese Orientierung mit Verleumdungen gegen mich verbunden? |
| Warum habt Ihr Euch nie interessiert, was das Tixi Säuliamt eigentlich
ist, wie es funktioniert und wer es wie braucht? |
| Warum habt Ihr nach Deiner und Margaretas Aussage nie Protokoll geführt?
Bei einer Gruppe aus so verschiedenen Leuten wäre das wichtig gewesen. An der
letzten Sitzung habt Ihr dies sogar abgelehnt. |
| Ich habe geduldig auf Deine Briefe an Strassenverkehrsamt und Zollamt
gewartet und habe auch heute, mehr als ein Jahr danach Verständnis für die
Verzögerung. Ich erwarte aber von Dir auch Verständnis, wenn eine Juristin
noch andere Arbeit hat. |
| Warum habt Ihr Anfang Juli beschlossen, die nächste Sitzung 6 Tage vor der
Uebernahme abzuhalten, trotzdem ausser Papier noch nichts für die Uebernahme
vorbereitet war? |
| Du hast Mitte September erklärt, es wäre für Dich kein Problem gewesen,
die Uebernahme innert 2 Tagen durchzuführen. - Warum habt Ihr Euch am letzten
Montag darüber aufgeregt, dass ich ev. ab 1. Januar einen Lohn
beziehen möchte -- eine Uebernahme vorher wäre ja kein Problem. |
| Warum habt Ihr zwischen September und jetzt auch nichts für die Uebernahme
vorbereitet? Koruptionsgelder allein genügen nicht für ein Tixi. |
Verstehe mich bitte richtig: Dies alles sind keine Vorwürfe,
sondern nur eine Erklärung zu meinem gewachsenen Misstrauen.
Schade, dass nichts geworden ist. Was weiter geschieht, weiss ich noch nicht.
Vielleicht übernimmt Beat Grond, der Mann, den Ihr nicht bei Euch haben wolltet,
das Tixi - vielleicht führe ich es weiter mit der Hoffnung, dass Promobil eine
starke Entlastung bringt - vielleicht gibt es eine Zusammenarbeit mit Tixi
Zürich - vielleicht übernimmt Tixi Zürich alles - vielleicht gibt’s eine
Schenkung an ein Behindertenheim in Holland - vielleicht zerstöre ich einfach
alles (viele Künstler haben ihre Werke zerstört, damit sie nicht der
Gesellschaft, von der sie enttäuscht worden sind, nützen. - Ich habe volles
Verständnis dafür.)
Ich bin grundsätzlich für einen Neuanfang ohne obige Fehler bereit, aber des
Streitens müde. Ich habe auch lernen müssen, dass ein bis zwei Jahre Tixi machen
weniger Energie braucht, als so eine Uebergabe. Ich danke Dir für Deine
jahrelange, wertvolle Mithilfe und wünsche Dir viel Erfolg und Genugtuung mit
Deiner vergrösserten Firma.
Mit freundlichen Grüssen
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